Dubai war heiss und teuer. Der schier endlose Luxus beschäftigt einen auf gewisse Weise. Man möchte es selbst erleben, sich keine Gedanken über die Kosten machen müssen, einfach kaufen und konsumieren, wonach einem gerade ist. Gleichzeitig, wenn man den Arbeitern zuhört, erfährt man Geschichten, die eine andere Seite zeigen. Wir kamen ins Gespräch mit einm Vater von zwei Kindern, der nur 40 Franken am Tag verdient und seine Familie nur 4 Wochen im Jahr sehen kann. Ein Großteil dieser Menschen hatte während der Pandemie keine Arbeit und musste in ihre Heimatländer zurückkehren, nach Indien, Pakistan oder Sri Lanka. Über unsere gesamten fünf Tage hinweg hing immer dieses Thema, dieser Geist des Geldes in der Luft und dann ist noch zweimal etwas bei der Buchung der Tickets von diesen Touristenattraktionen schiefgegangen. Das hat mich wirklich geärgert.... Natürlich haben wir viele coole Erlebnisse gemacht, die typischen Touristenattraktionen...
In Bangkok hatten wir zuerst einmal mit dem Jetlag zu kämpfen. Wir hatten eine Bootstour durch die verschiedenen Wasserkanäle der Stadt gebucht. Dabei haben wir die Armut hautnah gesehen. Am Abend sind wir dann an Bettlern vorbeigelaufen, darunter auch Mütter, Kinder und ein Mann ohne Beine, der einfach auf dem Gehweg lag. Das hat die Kinder stark berührt. Am Abend haben wir uns viel Zeit genommen, um mit den Jungs darüber zu sprechen. Unser ältester hat ein sehr sensibles Herz und möchte am liebsten nur wegschauen. Es macht ihm Angst, und es wird noch ein wenig Zeit brauchen, bis er seinen Weg gefunden hat, damit umzugehen. Die anderen beiden sind irgendwie in ein Weltverbesserungs- und Helferdilirium gefallen. Sie wollen nun mit ihrem Kinderbusiness Container mit Essen beschaffen und im Jumbo Samen kaufen, um Essen anzupflanzen für alle hungernden Leute. Natürlich machen wir diese Reise, um solche Dinge zu erleben und daran zu wachsen. Wenn es dann aber soweit ist, ist es nicht ganz einfach, den Kindern zu erklären, wie man damit umgehen soll, wenn man selbst noch nicht ganz sicher ist, wie der richtige Umgang mit der präsenten Armut aussieht.
Heute hatten wir dann auch ein paar Herausforderungen, die wir ein anderes Mal beschreiben werden. Nun aber sitzen wir in unserem schönen Hotelzimmer, das wir uns gebucht haben, und haben Liisa's 41. Geburtstag in einem schönen Restaurant gefeiert. Die Umstände haben wir uns schöner gekauft, und die Mutter mit den drei Kindern, die unter der Treppe schläft, haben wir fast schon wieder vergessen.
Das ist doch irgendwie krass!
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